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Blockade in Eimsbüttel

VNW-Direktor Andreas Breitner kritisiert vor allem die Bezirksfraktion der Grünen. Auf Landesebene beklagt die Partei das Fehlen bezahlbaren Wohnraums und auf Bezirksebene verhindert sie diesen.

169/2020

Beim Bau bezahlbarer Wohnungen am Rimbertweg in Hamburg-Lokstedt gibt es weiterhin Probleme. Die Bezirksfraktionen der Grünen und der CDU haben zwar einer erneuten Auslegung des B-Plans zugestimmt, wollen aber immer noch eine Verringerung der Bruttogeschossfläche bei den Gebäuden der Lehrerbaugenossenschaft und der Baugenossenschaft der Buchdrucker.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Das verstehe wer will. Als Regierungspartei werden die Grünen nicht müde, den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Hamburg zu beklagen. Auf Bezirksebene aber blockiert die Partei die Errichtung von Wohnungen in einem Stadtteil, der bei Mieterinnen und Mietern begehrt ist und in dem bezahlbarer Wohnraum besonders nachgefragt wird.

Die Baugenossenschaft der Buchdrucker und die Hamburger Lehrerbaugenossenschaft planen am Rimbertweg in Lokstedt den Bau von 88 Wohnungen. Seit gut 15 Jahren wird darüber im Bezirk Eimsbüttel verhandelt. Die Genossenschaften haben ihre Pläne den Wünschen der Nachbarschaft entsprechend nachgebessert. Jetzt wollen Grüne und CDU, dass die Zahl der Wohnungen reduziert wird.

Die Grünen fordern bei jeder Gelegenheit den Bau von mehrgeschossigen Wohngebäuden, um die Versieglung von Grund und Boden durch den Neubau möglichst gering zu halten. In Eimsbüttel scheint sie das nicht zu interessieren. Statt 88 Wohnungen sollen es auf der Grundstücksfläche nun deutlich weniger werden.

Hinzu kommt, dass auch Genossenschaften wirtschaftlich arbeiten müssen, wenn sie - wie die Buchdrucker und die Lehrergenossenschaft - über viele Jahrzehnte bezahlbaren Wohnraum anbieten wollen. Dauerhaft rote Zahlen können auch Genossenschaften sich nicht leisten.

Die am Gemeinwohl orientierten Vermieter erleben in Hamburg leider immer wieder, dass es bei einem Bauprojekt zu erheblichen und damit teuren Verzögerungen kommt, weil es in der Bezirksverwaltung hakt oder die Parteien auf Bezirksebene sich wegducken. Im Falle des Bauprojekts am Rimpertweg steht die Bezirksverwaltung voll hinter dem Projekt und unterstützt die Genossenschaften, wo sie kann. 

Problematisch sind Bezirkspolitiker, die in Bauprojekten nicht selten eine Chance sehen, sich zu profilieren, um sich für höhere Weihen zu empfehlen. Da sollen Sonderwünsche erfüllt werden, ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass am Ende die Mieterinnen und Mieter deren Erfüllung bezahlen müssen.

Besonders ärgerlich ist es, wenn links geblinkt, aber rechts abgebogen wird. In Sonntags- und Wahlkampfreden kann nicht kräftig genug auf die vermeintlich „gierigen Wohnungsunternehmen“ eingeprügelt und der Bau bezahlbaren Wohnraums gefordert werden. Im politischen Alltag hingegen erleben unsere Unternehmen dann leider immer wieder, dass politisch Verantwortliche gegenüber Widerstand vor Ort nicht standhaft bleiben. 

Ich wünsche mir gerade von Bezirkspolitikerinnen und Bezirkspolitikern, dass sie mehr politisches Rückgrat zeigen und nicht gleich einknicken, wenn Anwohnerinnen und Anwohner gegen Bauprojekte vor ihrer Tür protestieren.“

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 392 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de