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Zeichen der Zeit erkannt, aber ...

VNW-Direktor Andreas Breitner

1. Geld ist nicht alles. Auch der Rückbau muss besser gefördert werden.
2. Mietpreisbremsen sind politischer Aktionismus.
3. Klimaneutralität im Wohnungssektor bis 2045 ist ohne öffentliche Hilfe unbezahlbar.

34/2024

Für die öffentliche Förderung des bezahlbaren Wohnens in Mecklenburg-Vorpommern stehen in diesem Jahr mehr als 114 Millionen Euro zur Verfügung. Das teilte Bauminister Christian Pegel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Im Vorjahr hatten wir knapp 79 Millionen Euro, also stocken wir um 45 Prozent auf.“ Im Jahr 2020 standen 32 Millionen Euro zur Verfügung.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Keine Frage: Die Schweriner Landesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt. Angesichts deutlich gestiegener Baukosten und hoher Zinsen ist die Erhöhung der staatlichen Zuschüsse für den Bau von bezahlbaren Wohnungen notwendig. Hier macht das Land Nägel mit Köpfen.

Allerdings ist Geld nicht alles. Wir brauchen dringend einen Abbau von Bürokratie. Bei der Entschlackung der Bauordnung könnte Mecklenburg-Vorpommern Vorreiter sein. Auch die hohen Baustandards sind oftmals ein Hindernis bei der Schaffung von Wohnraum. 

Minister Pegel hat zudem richtig erkannt, dass es in Mecklenburg-Vorpommern Regionen gibt, wo die Wohnung den Mieter sucht. Der Abriss von alten Wohngebäuden aber ist teuer. Hier wünschen wir uns mehr öffentliche Förderung.

Mecklenburg-Vorpommern V ist Niedrig-Miet-Land. Selbst in Greifswald und Rostock sind Mietpreisbremsen reiner politischer Aktionismus. Sie sollen Probleme lösen, die es dort gar nicht gibt. Leider hat die Landesregierung nicht den politischen Schneid, diesen unwirksamen und bürokratischen Eingriff in den Wohnungsmarkt zu stoppen. Schade. Chance vertan. 

Zu guter Letzt: Der Elefant im Raum sind die Herausforderungen der energetischen Sanierung in den kommenden Jahren. In Mecklenburg-Vorpommern werden Investitionen in Höhe von rund 40 Milliarden Euro notwendig sein, um alle 931.000 Wohngebäude bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu machen. Das haben unabhängige Experten errechnet. 

Die Zahlen stellen ein unüberwindbares Hindernis für unsere Mitgliedsunternehmen dar. Wo soll nur das Geld dafür herkommen? Von den Mieterinnen und Mietern? Wohl kaum. Von den Vermietern? Auch nicht. Wenn das bezahlbare Wohnen in Mecklenburg-Vorpommern gesichert werden soll, bedarf es eines gigantischen und lang angelegten Förderprogramms.“

14/04/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de