Presseportal

Presseinformationen

  • Presseinformationen

Wohnungsbauziele gefährdet

VNW-Direktor Andreas Breitner: 85 Prozent der VNW-Unternehmen klagen über Preissteigerungen und Lieferengpässe bei Baustoffen.

112/2021

Kiel/Schwerin/Hamburg. Die hohen Preissteigerungen für Baumaterial und Verzögerungen bei Lieferungen von Baustoffen haben auch die norddeutsche Wohnungswirtschaft erreicht. „85 Prozent der Unternehmen sind aktuell davon betroffen“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Lediglich 15 Prozent erklären, sie seien nicht davon beeinträchtigt.“

Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 295 VNW-Wohnungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg, die in zweiten und dritten Augustwoche 2021 durchgeführt wurde. An der Umfrage hatten sich 67 Wohnungsgenossenschaften und -wohnungsgesellschaften, darunter alle großen Mitgliedsunternehmen, beteiligt.

„70,1 Prozent der Unternehmen beklagen derzeit außerplanmäßige Kostensteigerungen bei Arbeiten im Bestand“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „38,8 Prozent der Unternehmen sehen sich mit gestiegenen Kosten bei Neubauprojekten konfrontiert.“

91 Prozent der Unternehmen berichteten, dass es bei laufenden Bauvorhaben Verzögerungen gebe, sagt der VNW-Direktor weiter. „Bei 46,2 Prozent verzögert sich der Baubeginn von Bauvorhaben, 19,4 Prozent haben sogar geplante Bauvorhaben zurückgestellt.“

Bei 72 Prozent der Unternehmen gebe es Verzögerungen von bis zu drei Monaten, so der VNW-Direktor. „Mehr als jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) beklagt Verzögerungen von bis zu vier Monaten.“

Auf den Baustellen fehlten vor allem Bauholz, Material für Dämmung und Elektroinstallation sowie Kunststoffprodukte, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Aber auch Fenster, Gipskarton Baustahl und Kupfer sind derzeit knapp.“

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass auch auf den Baustellen im Norden das Material ausgeht. Angesichts der dramatischen Preisentwicklung und des Materialmangels geraten immer mehr Wohnungsunternehmen unter Druck, ihre Wohnungsbauziele zu erreichen. Das ganze Dilemma sollte auch ein Thema für die Politik sein.

Die Landesregierungen sollten jetzt so rasch wie möglich den Dialog mit der Bau- und Wohnungswirtschaft verstärken. Wir brauchen Verabredungen, die sicherstellen, dass zumindest die im Bau befindliche Wohnungsbauprojekte wie geplant weitergeführt werden können. Wenn erst der Neubau von Wohnraum ins Stocken geraten ist, werden Verantwortliche wieder den Mangel an bezahlbarem Wohnraum beklagen. Um das zu verhindern, muss jetzt gehandelt werden.“

2021/08/22

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 396 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de