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Schwerin als Vorbild nehmen

80/2025

Die rot-rote Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat entschieden, Klimaneutralität erst im Jahr 2045 erreichen zu wollen. Damit bekommen Wohnungsunternehmen mehr Zeit, ihre Bestände energetisch zu sanieren, ohne die Mieterinnen und Mieter zu überfordern.

Mecklenburg-Vorpommern will den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zwar weiter eindämmen, lässt sich aber mehr Zeit für das Erreichen von Klimaneutralität. Das Landeskabinett billigte am Dienstag das Klimaverträglichkeitsgesetz. Das Gesetz sieht vor, Klimaneutralität weitgehend erst bis zum Jahr bis 2045 zu erreichen. Ursprünglich war das Jahr 2040 angepeilt worden.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die schwarz-grüne Koalition in Kiel sollte sich die Entscheidung der rot-roten Landeregierung von Mecklenburg-Vorpommern zum Vorbild nehmen. Mit ihrem Beschluss beweist die Schweriner Koalition Pragmatismus und die Fähigkeit, auf veränderte wirtschaftliche Entwicklungen sinnvoll zu reagieren. Man kann es auch so ausdrücken: ‚Von Schwerin lernen, heißt siegen lernen.‘

Natürlich ist es richtig, dass der Verzicht auf Klimaschutz unsere Gesellschaft am Ende am teuersten käme. Aber niemand, der ernsthaft im Interesse der Menschen arbeitet, will gänzlich darauf verzichten. Klimaschutz ist jedoch nicht alles.

Die Maßnahmen der Energiewende werden von den Menschen nur mitgetragen, wenn dabei das ‚Soziale‘ berücksichtigt wird. Klimaschutz muss man sich leisten können. Er darf die Menschen in unserem Land nicht überfordern.

Bedenkliche Abgehobenheit

Das sture Festhalten der Kieler Landesregierung an ihrem Ziel, Klimaneutralität bereits im Jahr 2040 erreichen zu wollen, ist Beleg für eine bedenkliche Abgehobenheit der Politikerinnen und Politiker in der Landeshauptstadt.

Dass Menschen im Land Ängste haben, sich wegen der zu erwartenden Mietsteigerungen und hoher Sanierungskosten ihre Wohnung nicht mehr leisten zu können, ficht sie nicht an. Das ist gefährlich und stärkt jene politischen Kräfte, die ganz aus der Energiewende aussteigen und diese zurückdrehen wollen.

Zwei Seiten einer Medaille

Klimaschutz und sozialer Frieden sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Wohnungsunternehmen benötigen mehr Zeit ihre Wohnungsbestände weiter energetisch zu sanieren.

Die allermeisten VNW-Unternehmen haben in den vergangenen Jahrzehnten erheblich in ihre Bestände investiert. Jeder, der sich auskennt, weiß, dass die ‚letzten Meter‘ zum Erreichen von Klimaneutralität die aufwändigsten und teuersten sind.

Wer jetzt, wie die schwarz-grüne Landesregierung in Kiel, dieses Ziel mit der Brechstange durchsetzen will, beweist Mangel an ökonomischem Sachverstand und die Unfähigkeit, die eigene Politik den Realitäten anzupassen. Beides ist bedenklich.

Mietsteigerungen von bis zu vier Euro pro Quadratmeter

Gerade am Gemeinwohl orientierte Wohnungsunternehmen, die ihre Wohnungen dauerhaft zu bezahlbaren Preisen vermieten, benötigen mehr Zeit für die Energiewende. Bei ihnen wohnen oftmals jene Menschen, die es nicht dicke haben.

Klimaneutralität bereits im Jahr 2040 bedeutet Mietsteigerungen von bis zu vier Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Darüber reden die Politikerinnen und Politikern in Kiel kaum, wohl wissend, dass die Wählerinnen und Wähler bei der Landtagswahl 2027 dann ‚mit den Füßen‘ abstimmen werden.

Klimaneutralität im Jahr 2045 bedeutet, dass unsere Unternehmen 20 Jahre Zeit haben, ihre Bestände weiter energetisch zu optimieren. Das ist machbar – vor allem mit Blick auf die Bezahlbarkeit der Mieten.

Die Schweriner Landesregierung hat mit ihrer Entscheidung, das Erreichen von Klimaneutralität nicht zu überstürzen, gezeigt, dass auch in unruhigen Zeiten Entscheidungen möglich sind, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren.

Auch wenn’s schwer fällt: Die Regierung Günther sollte sich diesen Pragmatismus zu eigen machen.“

29/10/2025

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 472 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund zwei Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,74 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de