Ökologische Sonderumlage
60/2025
Das Hannoveraner Pestel Institut ist in einer Studie zu dem Schluss gekommen, dass ein großer Teil der Wohngebäude in Hamburg saniert werden müssen, um bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein. Demnach müssten bis zum Jahr 2045 rund 54 Milliarden Euro in die Sanierung von rund 700.000 Wohnungen investiert werden. Sollte das Ziel der Klimaneutralität um fünf Jahre auf 2040 vorgezogen werden, müsste das Geld innerhalb von 15 Jahren aufgebracht werden, um Gas- oder Ölheizungen auszutauschen.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Die Zahlen des Pestel-Instituts decken sich mit den Ergebnissen der acht vom Senat in Auftrag gegebenen Studien, wonach zum Erreichen von Klimaneutralität des Hamburger Wohngebäudebestandes mindestens 40 Milliarden Euro ausgegeben werden müssen.
Die Wissenschaftler haben seinerzeit von einer Untergrenze gesprochen. Angesichts gestiegener Zinsen und höherer Baukosten scheint mir die vom Pestel-Institut errechnete Zahl jedoch plausibel. Die 54 Milliarden Euro beziehen sich auf das Erreichen von Klimaneutralität bis zum Jahr 2045.
Nun wollen die Initiatoren, die hinter dem Volksentscheid stehen, das Ziel der Klimaneutralität um fünf Jahre vorziehen. Man muss nicht höhere Mathematik studiert haben, um zu verstehen, dass dadurch die jährliche Investitionsquote nach oben getrieben wird.
Dabei sind angesichts gestiegener Baupreise und erhöhter Zinsen die vom Pestel-Institut errechneten 2,7 Milliarden Euro pro Jahr ohnehin schon ambitioniert. Woher die für die Umsetzung notwendigen zusätzlichen Fachkräfte kommen sollen, ist unklar. Schon jetzt fehlen die entsprechenden Handwerkskapazitäten.
Als Folge werden die Mieten zusätzlich erheblich steigen. Warum gerade der Mieterverein zu Hamburg sich zum Fürsprecher für das Vorziehen von Klimaneutralität macht, erschließt sich nicht. Sollte sich der Mieterverein nicht für die Mieterinnen und Mieter einsetzen - und nicht zu deren Schaden?
Allein für das Erreichen von Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 müssen die Mieten um drei Euro pro Quadratmeter steigen. Wird Klimaneutralität um fünf Jahre vorgezogen, kommen 1,50 Euro pro Quadratmeter hinzu. Insgesamt steigt die Miete also um 4,50 Euro pro Quadratmeter.
Hamburger Mieterinnen und Mieter werden im Gegensatz zum Rest der Republik so mit einer ökologischen Sonderumlage belastet.“
11-09-2025
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 468 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,74 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de