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Klimaschutz auch sozial denken

VNW-Direktor Andreas Breitner: „Ein Überbietungswettbewerb beim Klimaschutz hilft hiemandem.“

55/2022

Hamburgs Grüne haben eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, durch deren Umsetzung die sogenannte Energiewende beschleunigt werden soll. Im Bereich der Wohnungswirtschaft schlägt der Landesvorstand vor, bereits jetzt mit einem landeseigenen Förderprogramm Anreize für den Tausch von Gasheizungen gegen Wärmepumpen zu schaffen. Zudem sollten städtische Bauvorhaben künftig klimaneutral geplant, gebaut und betrieben werden. Ferner soll Hamburg im Bundesrat die Durchsetzung von Sanierungspflichten für Gebäude mit schlechtem Energiestandard unterstützen.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die sozialen Vermieter stehen hinter den vom Senat formulierten Klimazielen, die CO2-Emmissionen zu verringern. Diese Vorhaben sind ambitioniert und werden den Wohnungsunternehmen, aber auch den Mieterinnen und Mietern sehr viel abverlangen. Als gemeinwohlorientierte Unternehmen verstehen sich die VNW-Mitglieder auch als Interessenvertreter der Menschen, sich keine teuren Wohnungen leisten können. Deshalb gilt für uns: auch Klimaschutzmaßnehmen dürfen am Ende nicht dazu führen, dass das bezahlbare Wohnen in Hamburg nicht mehr möglich ist.

Ohne einen erheblichen Ausbau der öffentlichen Förderung wird der Umbau unserer Gesellschaft im Bereich der Wohnungswirtschaft nicht möglich sein. Angesichts der dramatisch gestiegenen Baukosten, teurer Baugrundstücke und des Mangels an Fachkräften müssen soziale Vermieter bereits jetzt Investitionen in den Neubau zurückstellen, um Geld für die energetische Sanierung ihrer Bestände übrig zu haben.

Wenn jetzt weiter an der Klimaschutzschraube gedreht wird, besteht die Gefahr, die Unternehmen und die Mieterinnen und Mieter zu überfordern. Der Beschluss des Landesvorstands der Grünen enthält viele gute Ideen für mehr Nachhaltigkeit. Leider bleibt die Partei, die in Hamburg mitregiert, die Antwort schuldig, wie und von wem das Ganze bezahlt werden soll.

Im Augenblick raten Experten, es bei den bislang existierenden Auflagen zu belassen und erst einmal für ausreichend öffentliches Fördergeld zu sorgen, damit diese Auflagen auch umgesetzt werden können. Ein Überbietungswettbewerb in Sachen Klimaschutz hilft am Ende niemanden.“

2022/05/09

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 405 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de