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Keine Kürzungen - Vorsorge sichern

1. Die multiplen Krisen können nur mit entschlossenem, strategischem Handeln der politisch Verantwortlichen gemeistert werden.
2. Enger Dialog mit den verantwortlichen Verbänden und Organisationen ist unverzichtbar.
3. Jetzt den Rotstift im sozialen Bereich anzusetzen, wäre ein fatales Signal.

Kiel. Als Verbände und Gewerkschaften nehmen wir den Schritt der Haushaltssperre mit großer Sorge auf. Schon 2009, als das letzte Mal eine Landesregierung zu diesem drastischen Mittel greifen musste, waren die Einschnitte und Kürzungen nur schwer zu überstehen. Anders als vor 14 Jahren trifft dieser Schritt nun zusätzlich auf komplett veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen. 

Nicht erst die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft und die Akteure in der Sozialen Arbeit und anderen Bereichen der sozialen Daseinsfürsorge vor enorme Herausforderungen gestellt. Mit der Fluchtbewegung seit 2015, der sich verschärfenden Klimakrise, den Folgen des Ukrainekrieges sowie der enormen Herausforderung der Unterbringung und Integration von Geflüchteten bis hin zu Kostenexplosionen in nahezu allen Lebensbereichen steht die Gesellschaft unter enormem Druck. Die Regelsysteme sind ausgelaugt und die Beschäftigten oftmals an und über ihren Belastungsgrenzen. 

Die multiplen Krisen können nur mit entschlossenem, strategischem Handeln der politisch Verantwortlichen gemeistert werden – und nur im engsten Dialog mit den verantwortlichen Verbänden und Organisationen. In dieser Phase den Rotstift im sozialen Bereich anzusetzen, wäre ein fatales Signal an die Beschäftigten, die Träger und an die auf Unterstützung angewiesenen Personen. Längst sind sogenannte „freiwillige Leistungen“ zu einer existenzsichernden Unterstützung für viel zu viele Menschen in Schleswig-Holstein geworden. Hier zu kürzen, brächte das Fass zum Überlaufen und würde der Erosion der Zivilgesellschaft weiter Vorschub leisten und extremen Kräften einen gefährlichen Nährboden bereiten. Der soziale Frieden und Zusammenhalt müssen gestärkt werden – nicht kaputtgespart! 

Die unterzeichnen Organisationen fordern daher die Landesregierung eindringlich auf, von Einsparungen im Bereich der sozialen Daseinsfürsorge – von Beratungsangeboten, Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, der Ehrenamtsunterstützung, über Migrations- und Integrationsprojekten bis hin zur Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus – Abstand zu nehmen. 

Gleichzeitig müssen die Verbände intensiv in die Überlegungen der Landesregierung einbezogen werden – und zwar bevor es zu Entscheidungen kommt, bei deren Folgenbeseitigung man nur zu gern auf die Unterstützung der Verbände zurückgreift. 

Unterzeichnende Verbände: 

Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein, Michael Selck 

Caritas Schleswig-Holstein, Günther Oelscher 

Deutscher Gewerkschaftsbund Nord, Laura Pooth 

Deutsches Rotes Kreuz Schleswig-Holstein, Anette Langner 

Diakonie Schleswig-Holstein, Heiko Naß 

Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein, Viktoria Ladyshenski 

Kinderschutzbund Schleswig-Holstein, Irene Johns 

Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein, Inna Shames 

Mieterbund Schleswig-Holstein, Ann Sophie Mainitz 

PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein, Michael Saitner 

Sozialverband Schleswig-Holstein, Alfred Bornhalm 

Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner

17/05/2023 

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 412 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de