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"Gute Hilfe, aber zu wenig."

VNW-Direktor Andreas Breitner zur DDR-Altschuldenhilfe des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Wohnungsunternehmen.

10/2022 

Im vergangenen Jahr haben die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern erstmals Landeszuschüsse zum Abbau von Altschulden erhalten. 17,5 Millionen Euro an Zuschüssen an 161 Kommunen seien bisher bewilligt worden, teilte das Schweriner Innenministerium am Donnerstag mit. Weitere Gelder zum Abbau der DDR-Altschulden könnte laut Innenminister Christian Pegel (SPD) erst nach einer Entscheidung aus Brüssel gezahlt werden. Hier sei eine erfolgreiche Notifizierung der EU-Kommission erforderlich.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die im VNW organisierten Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften haben derzeit noch rund 400 Millionen Euro an DDR-Altschulden in ihren Büchern stehen. Angesichts dieser Zahl sind die im vergangenen Jahr vom Land ausgezahlten 17,5 Millionen Euro gut, aber zu wenig.

Zumal bislang nur die kommunalen Wohnungsunternehmen davon profitieren. Das ist eine nicht zu akzeptierende Ungleichbehandlung, zumal Wohnungsgenossenschaften –ähnlich wie kommunale Wohnungsunternehmen – in vielen Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns ein wirtschaftlicher Anker sind. Wer Wohnungsgenossenschaften stärkt, stärkt die die Region.

Die sozialen Vermieter erkennen an, dass Mecklenburg-Vorpommerns als einziges ostdeutsches Bundesland sich dieses Problems angenommen hat. Zugleich aber geht es nicht nur um Symbolik, sondern darum, den Wohnungsunternehmen wirklich zu helfen.

Nach Angaben der VNW-Unternehmen fehlen ihnen im Durchschnitt bis zu ein Euro pro Quadratmeter, die sie nicht in die Sanierung und Modernisierung investieren können, sondern in die Schuldentilgung stecken müssen. Wohlgemerkt für Schulden, die sie nicht zu verantworten haben, sondern die ihnen im Zuge der deutschen Wiedervereinigung unrechtmäßig aufgehalst wurden.

Vor allem kleinere Wohnungsunternehmen und jene im ländlichen Raum, der von Abwanderung betroffen ist, leiden darunter, dass sie immer noch Schulden aus DDR-Zeiten abtragen müssen. So muss in einigen Fällen noch für Wohngebäude gezahlt werden, die längst abgerissen wurden.

Die Lösung der Altschuldenfrage ist von grundsätzlicher Bedeutung für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Wenn betroffene Unternehmen mit diesem Problem allein gelassen werden, wird der ländliche Raum weiter abgehängt. Das nutzt nur populistischen Parteien. Letztlich tragen intakte und finanziell gesunde Wohnungsunternehmen, die sich um ihre Quartiere kümmern (können), zum sozialen Frieden bei.“

2022/01/13

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 402 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de