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Garanten des sozialen Friedens

Zum Tag der Genossenschaften: Bekenntnis zum Klimaschutz. Allerdings darf die Bezahlbarkeit des Wohnens nicht leiden.

Im Jahr 2016 wurde die Genossenschaftsidee als erster deutscher Beitrag in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Um diese Idee zu würdigen, findet am morgigen Sonnabend (3. Juli 2021) in ganz Deutschland der Tag der Genossenschaften statt. Derzeit bieten deutschlandweit 2.000 Wohnungsgenossenschaften rund 2,2 Millionen Wohnungen an. Dort finden etwa fünf Millionen Menschen ein sicheres und bezahlbares Zuhause.

Dazu erklärt Alexandra Chrobok, Vorsitzende des Vereins Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. und Vorstand der Eisenbahnbauverein Harburg eG:

„Gäbe es als Genossenschaft organisierten Wohnungsunternehmen nicht, müsste man sie erfinden. Wer in einer Wohnung unserer Genossenschaften lebt, der muss keine Angst haben: Keine Angst vor Luxussanierung. Keine Angst vor Eigenbedarfskündigung. Keine Angst vor exorbitanten Mietsteigerungen.“

Dem Verein gehören derzeit 30 Hamburger Genossenschaften an. Sie bieten in Hamburg rund 135.000 Wohnungen - das sind rund 20 Prozent aller Mietwohnungen in Hamburg - zu bezahlbaren Nutzungsgebühren an und geben so 230.000 Mitgliedern sowie ihren Familien ein sicheres Zuhause.

Die monatliche Nettokaltmiete liegt bei uns im Durchschnitt bei 7,03 Euro pro Quadratmeter und damit deutlich unter dem Wert des Hamburger Mietenspiegels von 8,66 Euro. 2020 übergaben Hamburgs Wohnungsgenossenschaften 1581 Wohnungen schlüsselfertig an ihre Nutzerinnen und Nutzer - 453 Wohnungen mehr als 2019. Wir sind die eigentliche Mietpreisbremse.“

Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), erklärt zum Tag der Genossenschaften: 

„Die Wohnungsgenossenschaften haben sich in den vergangenen Jahren, die durch enorme Mietsteigerungen in besonders nachgefragten Regionen geprägt waren, als Hort von Preisstabilität und Sicherheit bewährt. Sie bieten jenen Menschen eine bezahlbare Wohnung, die sich Luxusmieten nicht leisten können und investieren Jahr für Jahr dreistellige Millionenbeiträge in die Entwicklung der Wohnquartiere. Genossenschaften garantieren den sozialen Frieden.“

Die Wohnungsgenossenschaften stehen ohne Wenn und Aber hinter den Klimaschutzzielen Deutschlands. Sie treiben den klimagerechten Umbau unserer Gesellschaft an. So fließt ein erheblicher Teil der im vergangenen Jahr getätigten Investitionen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro in die Nachhaltigkeit der Wohngebäude.

Allerdings verstehen wir uns auch als Interessenvertreter von Menschen mit wenig oder geringem Einkommen. Klimaschutz, der auf dem Rücken dieser Menschen umgesetzt wird, wird nicht funktionieren und nur Widerstand provozieren. Die Bezahlbarkeit des Wohnens ist eine der entscheidenden sozialen Fragen unserer Zeit, an deren Beantwortung sich alle Parteien messen lassen müssen.“

2021/07/02

Geschichtlicher Hintergrund

In Deutschland begründeten neben anderen Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich-Wilhelm Raiffeisen 1847 – unabhängig voneinander – erste Genossenschaftsmodelle. Mit dem ‚Gesetz betreffend die Wirtschafts- und Erwerbsgenossenschaften von 1889‘, kurz Genossenschaftsgesetz, das dank seiner beschränkten persönlichen Haftung die Gründung von Genossenschaften beförderte, gründeten sich in ganz Deutschland Baugenossenschaften. Rasch zeigte sich der Erfolg dieses Modells, und die Zahl der Baugenossenschaften wuchs innerhalb kurzer Zeit: von 38 im Jahr 1889 auf 1.402 im Jahr 1914.

Der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e.V. bündelt die Aktivitäten von 30 Hamburger Genossenschaften. Die Wohnungsunternehmen bieten in der Hansestadt rund 135.000 Wohnungen - das sind rund 20 Prozent aller Mietwohnungen in Hamburg - zu bezahlbaren Nutzungsgebühren an und geben so 230.000 Mitgliedern sowie ihren Familien ein sicheres Zuhause.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de