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Auch Ergebnis gestiegener Kosten

VNW-Direktor Andreas Breitner zur Veröffentlichung des neuen Kieler Mietenspiegels.

82/2021

In Kiel ist am Montag der neue Mietenspiegel für die Landeshauptstadt vorgestellt worden. Demnach liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete für eine frei finanzierte Wohnung im Monat bei 7,55 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich mit dem Mietenspiegel 2019 ist damit ein durchschnittlicher Mietenanstieg von 11,9 Prozent zu verzeichnen.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen:

„Die Mieten in Kiel steigen. Keine Überraschung, denn warum sollten Handwerks- und Baukosten oder das Einkommen der Mitarbeiter in der Bau- und Wohnunungswirtschaft steigen, die Mieten aber nicht? Mietsteigerungen sind auch das Ergebnis gestiegener Kosten für Vermieter. Interessanter ist die Frage, ob sie übermäßig steigen? Bei den Neuvertragsmieten scheint das in Kiel der Fall zu sein. Gerade im Neubau schlagen sich aber die sprunghaft steigenden Baukosten nieder.

Neuvertragsmieten spiegeln jedoch nicht die volle Realität auf dem Kieler Wohnungsmarkt wider, sondern bilden nur einen kleinen Teil davon ab. Denn es darf nicht vergessen werden, dass der Mietenspiegel lediglich die Neuvertragsmieten der vergangenen sechs Jahre berücksichtigt. Mit anderen Worten: die überwiegende Zahl der Kieler Mieter, die seit vielen Jahren in ihrer preiswerten Wohnung in Kiel lebt, hat eine deutlich geringere Miete. Bei den im VNW organisierten Kieler Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften liegen die durchschnittlichen Bestandsmieten beispielsweise bei rund sechs Euro pro Quadratmeter.

Die Steigerung bei den Neuvertragsmieten ist ferner Ausdruck der großen Attraktivität von Kiel. Es wollen viele Menschen in Kiel leben und suchen eine Wohnung. Diese gestiegene Nachfrage lässt sich nicht von heute auf morgen befriedigen. Inzwischen sind viele neue Wohnungen im Bau, so dass ich damit rechne, dass sich die Dynamik in den kommenden Jahren abschwächen wird.

In Hamburg beispielsweise zeigt sich bereits heute, dass der Bau von Wohnungen nachhaltig den Anstieg der Mieten begrenzt. In der Hansestadt wurden seit dem Jahr 2021 mehr als 80.000 Wohnungen errichtet. Hier liegt der Mietenanstieg seit ein, zwei Jahren unter der allgemeinen Preissteigerungsrate.

Was bei der Betrachtung der Zahlen auch nicht vergessen werden darf: der Anteil der Neubauwohnungen ist bei der Berechnung des Mietenspiegel deutlich höher, als wenn man den gesamten Mietwohnungsmarkt betrachtet. Diese Art der Betrachtung ist notwendig, weil nur so ein Mietendurchschnitt errechnet werden kann, der die aktuellen Baukosten berücksichtigt.

Die Baukosten aber sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und kennen gerade in diesen Wochen kein Halten mehr. Wer aber teuer baut, muss am Ende eine höhere Miete nehmen, will er nicht pleite gehen. Das trifft auch auf Wohnungsgenossenschaften und soziale Wohnungsgesellschaften zu, deren Geschäftszweck nicht die Erwirtschaftung einer Maximalrendite ist. Allerdings müssen auch sie ordentlich wirtschaften, wenn sie dauerhaft bezahlbare Wohnungen anbieten wollen.“

2021/05/31

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 396 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 750.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de