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Der nächste Schritt ist notwendig

VNW-Direktor Andreas Breitner zur geplanten Anpassung der Kieler Landesbauordnung: "Jetzt die Genehmigungsverfahren vereinfachten."

152/2020

Bauen soll in Schleswig-Holstein erleichtert und günstiger werden. Das Kabinett billigte am Dienstag in Kiel einen entsprechenden Gesetzentwurf. Dieser sieht vor, dass die Landesbauordnung möglichst weitgehend an die Musterbauordnung der Bauministerkonferenz angeglichen wird. Ziel sei eine bundesweite Vereinheitlichung der bauordnungsrechtlichen Standards und Verfahren, teilte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) mit.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW)

„Schleswig-Holstein wird wohnungspolitisch gut regiert. Wir halten die heutige Kabinettsentscheidung für richtig und zielführend. Eines der großen Probleme beim Bau bezahlbarer Wohnungen sind derzeit allerdings die hohen Bauwerkskosten. Berechnungen der Arge-SH (Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen) zufolge sind diese seit dem Jahr 2000 um rund 70 Prozent gestiegen. Die unterschiedlichen Bauordnungen in den einzelnen Bundesländern haben zu dieser Preissteigerung erheblich beigetragen.

Insofern ist es für die am Gemeinwohl orientierten Vermieter natürlich eine gute Nachricht, dass die Landesregierung dieses dicke Brett jetzt ernsthaft bohren will. Dem VNW gehören mehrere Unternehmen an, die in den drei norddeutschen Bundesländern bezahlbaren Wohnraum anbieten. Sie klagen seit vielen Jahren über unterschiedliche Baustandards, die die Baukosten unnötigerweise in die Höhe treiben. Die Zeche (zu) hoher Baukosten zahlen am Ende die Mieterinnen und Mieter.

Der nächste Schritt sollte nun darin bestehen, länderübergreifend die Genehmigungsverfahren zu vereinfachen. ‚Planst Du noch oder baust Du schon?‘ ist eine häufig gestellte Frage unter Bauherren und wird allzu oft und viel zu lange mit Ersterem beantwortet. So ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Wohnungsunternehmen, das bereits in Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern alle notwendigen Genehmigungen für die Errichtung eines Wohngebäudes eingeholt hat, diese Unterlagen in Schleswig-Holstein erneut beantragen - und teuer bezahlen - muss.

Es wäre sinnvoll, wenn die von VNW-Unternehmen wie der SAGA Unternehmensgruppe, dem Selbsthilfe Bauverein Flensburg oder der Baugenossenschaft ADLERSHORST aus Norderstedt entwickelten Modulhäuser eine Typengenehmigung für die norddeutschen Bundesländer erhielten und dann ohne weitere Genehmigungsprozedur an unterschiedlichen Orten errichtet werden könnten. Das würde nachhaltig die Baukosten senken, ohne dass es den Staat auch nur einen Cent kostet.“

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 389 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de