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BimA steht in der Pflicht

VNW-Direktor Andreas Breitner zum Leerstand von BimA-Wohnungen in Norddeutschland.

61/2022

In Hamburg stehen 22 Prozent aller Wohnungen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) leer. In Schleswig-Holstein sind es 22 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern zehn Prozent. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion des Bundestages hervor, über die in der Sendung „Panorama“ des NDR berichtet wurde. Bundesweit verfüge die Anstalt über 38.000 Wohnungen, von denen 13 Prozent leer stünden. Zu Begründung des Leerstands gebe die BimA an, die Wohnungen seien in schlechterem Zustand und die Sanierung nehme noch einige Zeit in Anspruch.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach Amtsübernahme erklärt, die BimA solle den Kommunen verstärkt bei der Entwicklung von Standorten den Wohnungsneubau helfen. Laut Koalitionsvertrag soll die BimA eine größere Rolle auf dem Wohnungsmarkt spielen. Viel wichtiger wäre aber zunächst, dass die BimA wie jedes verantwortungsvolle Wohnungsunternehmen bei sich anfängt und die eigenen Wohnungen, den Bestand, saniert und zu bezahlbaren Mietpreisen anbietet.

Dass in der Hansestadt Hamburg, die durch einen angespannten Wohnungsmarkt geprägt ist, mehr als jede fünfte BimA-Wohnung leer steht, mag man kaum glauben. Aber auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern werden bezahlbare Wohnungen gebraucht. Unnötiger Leerstand an Orten, wo viele Menschen eine bezahlbare Wohnung suchen, ist ein Missstand. Jetzt müssen den Worten des Kanzlers, der versprach, die BimA zu einem mächtigen Akteur auf dem Wohnungsmarkt zu entwickeln, Taten folgen.

Kein sozialer Vermieter in Norddeutschland würde seinen Wohnungsbestand derart vernachlässigen, dass ein so großer Anteil wegen eines schlechten Zustands nicht vermietet werden könnte. Die Ursachen dafür bei der BimA bleiben unklar. Sicher ist nur: Es sind keine Einzelfälle, sondern hat Methode. Egal, ob es an fehlenden Sanierungsmitteln, Überblick oder Verantwortung liegt, die Häuser und Wohnungen gehören dringend als Angebot auf den Wohnungsmarkt.

Die Bundesregierung und ihr Tochterunternehmen stehen jetzt in der Pflicht, diesen Missstand zu beseitigen. Und zwar nicht erst in den kommenden Jahren, sondern so rasch wie möglich. Sollte die BimA sich allerdings dauerhaft mit der Sanierung ihrer Wohnungen überfordert fühlen, wüsste ich soziale Vermieter, die den Bestand sicher übernehmen und in Schuss halten würden.“

2022/05/18

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 405 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de