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Bekenntnis zum Wohnungsbündnis

VNW-Direktor Andreas Breitner zu den Forderungen des BUND: "Das Bündnis für das Wohnen ist unverzichtbar, aber: Wir sehen auch den Zielkonflikt, der zwischen Wohnungsbau und Klimaschutz besteht."

64/2021

Der Hamburger Senat, die Bezirke und die Wohnungswirtschaft verhandeln derzeit über eine Neuauflage des Bündnisses für das Wohnen. Ziel ist unter anderem, die Vereinbarung, jährlich 10.000 neue Wohnungen zu genehmigen, zu verlängern. Die Umweltschutzorganisation BUND fordert, die Zielzahl 10.000 aufzugeben und stattdessen kreativere Ideen zur Sicherung eines bezahlbaren Wohnbedarfs in Hamburg zu entwickeln. So solle es beispielsweise ein Moratorium für den Bau frei finanzierter Wohnungen geben.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die sozialen Vermieter halten das Bündnis für das Wohnen unverzichtbar, um in einem so dynamischen Wohnungsmarkt wie Hamburg ausreichend bezahlbaren Wohnraum für jene zur Verfügung zu stellen, die wenig Einkommen haben. Dazu gehört auch, sich auf den Bau einer bestimmten Zahl an Wohnungen zu einigen. Für uns gilt weiter: Hamburg muss sich weiter jeder und jede leisten können.

Der Bau von mehr als 70.000 Wohnungen seit dem Jahr 2011 hat dazu geführt, dass in Hamburg der Mietenanstieg zuletzt deutlich zurückgegangen ist. Inzwischen liegt dieser Anstieg unter der allgemeinen Preissteigerungsrate. Insofern hat sich die bisherige Hamburger Wohnungspolitik bewährt und gilt bundesweit als Vorbild.

Allerdings sehen die sozialen Vermieter auch den Zielkonflikt, der zwischen Wohnungsbau und Klimaschutz besteht. Uns ist klar, dass bereits der Bau von Wohnungen einen Teil des Hamburg zur Verfügung stehenden CO2-Budgets verzehrt. Wir verstehen uns jedoch auch als Interessenvertreter jener Mieterinnen und Mieter mit mittlerem und niedrigem Einkommen. Diesen Menschen muss es künftig möglich sein, in Hamburg eine bezahlbare Wohnung zu finden. Ein deutliches Zurückfahren des Wohnungsbaus würde vor allem zu deren Lasten gehen.

Für Hamburgs sozialen Vermieter hat die innerstädtische Verdichtung Vorrang vor dem Bau auf der grünen Wiese. VNW-Unternehmen sind aktiv dabei, dort, wo es möglich ist, in bereits bestehenden Quartieren zu bauen. Der große Vorteil: die Infrastruktur ist bereits vorhanden. Allerdings stoßen VNW-Unternehmen gerade bei derartigen Bauprojekten immer wieder auf massiven Widerstand von Anwohnerinnen und Anwohner. Das macht Wohnungsbau langwierig und teuer.

Auch die Aufstockung von bestehenden Wohngebäuden ist aus Sicht des bezahlbaren Wohnens keine Alternative. Derartige Projekte sind ausgesprochen teuer und schaffen nur wenig zusätzlichen Wohnraum. Was die Entwicklung von Wohnungsbauprojekten an den Magistralen angeht, so unterstützen wir diesen Ansatz.

Ich glaube, dass an dem Bau von bezahlbaren Wohnungen auch künftig kein Weg vorbeigeht. Nach wie vor zieht es viele Menschen in die Hansestadt. Hamburg ist eben eine lebens- und liebenswerte Stadt mit hoher Anziehungskraft. Daran wird auch eine Wohnraumverknappung nichts ändern. Im Gegenteil. Sie schafft gravierende soziale Probleme.“

2021/05/06

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 396 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 750.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de