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Abstimmung mit den Füßen

1. Es vergeht kaum eine Woche ohne Hiobsbotschaft. Es droht der 'perfekte Sturm'.
2. Bundes- und europäische Politik muss alles unternehmen, die Lage zu beruhigen.
3. Notwendig sind konkrete Zahlen für Förderprogramme statt wolkiger Ankündigungen.

36/2023

Der deutsche Wohnungsbau blickt voller Sorgen in die Zukunft. Der Geschäftserwartungsindex für die Branche sei für Februar auf minus 65,6 Punkte, teilte das Münchner Ifo-Institut am Montag mit. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. “Im Wohnungsbau geht die Angst um”, sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. So würden im Wohnungsbau deutlich häufiger Aufträge storniert als früher. 14,3 Prozent der Unternehmen berichteten davon. In den Jahren 2012 bis 2019 habe dieser Wert kein einziges Mal über drei Prozent gelegen.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Es vergeht kaum mehr eine Woche, die nicht von Hiobsbotschaften aus dem Bereich des Wohnungsbaus geprägt ist. Einbruch bei den Baugenehmigungen, Spitzenwerte bei Stornierungen von Bauaufträgen - was muss eigentlich noch passieren, dass die politisch Verantwortlichen vor allem auf Bundesebene aufwachen und das Ruder herumreißen.

Die drei Bundesländer im Norden haben reagiert und bei der öffentlichen Wohnungsbauförderung deutlich an Fördermitteln und zinsgünstigen Krediten draufgepackt. Aber angesichts des ‘perfekten Sturms’, der sich über der Wohnungswirtschaft zusammenbraut, wirken die Maßnahmen der Länder mehr und mehr als Verzweiflungstaten.

In dieser Situation ist es die Pflicht der Bundes- und europäischen Politik, alles zu unternehmen, die Lage zu beruhigen. Stattdessen kommen aus Berlin und Brüssel nicht zu Ende gedachte Ideen über höhere Klimaschutzanforderungen, die die Verunsicherung eher noch verstärken.

Die Defossilisierung des Heizungskellers mag richtig sein. Aber nicht richtig ist es, sehr genau festzulegen, ab wann Gas- und Ölheizungen nicht mehr erlaubt sind, bei der öffentlichen Förderung aber im Vagen zu bleiben. Die Menschen trauen den nebulösen Versprechen nicht. Hier müssen rasch konkrete Zahlen auf den Tisch.

Wer glaubt, die Forderung nach genauen Zahlen über Förderprogramme aussitzen zu können, gefährdet die Energiewende. Die Zurückhaltung der Wohnungswirtschaft ist eine ‘Abstimmung mit den Füßen’.“

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 412 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de